In der Stadt Roßwein befand sich unter dem Rathaus ein öffentlicher Durchgang, der auf der einen Seite sehr weit, auf der anderen aber ziemlich enge war.

Alle Bräute waren auf dem Wege zur Trauung durch diesen Gang geführt worden, darum nannte man ihn nach alter Gewohnheit das Brautloch.

Als zweites Merkmal galt die Rathausuhr. Bei jedem Stundenschlag schnappte an der Kunstuhr ein Kopf nach einem Apfel, konnte ihn natürlich nie bekommen.

Quelle: Dr. Werner Lauterbach: Sächsische Volkssagen, Band 3, Druckwerkstätten Stollberg, 1986 in: Sagensammlung, Band 2

Der Durchgang im Rathaus (Quelle: Sagensammlung, Bd. 2, J. Schneider)
Der Durchgang im Rathaus (Quelle: Sagensammlung, Bd. 2, J. Schneider)