Als Wahrzeichen der Stadt Döbeln galten einst zwei steinerne Köpfe, die man an der ersten Etage des ersten Hauses (aus dem Jahre 1504 stammend) an der Stadtmauer (etwa heutige Apotheke an der Oberbrücke) hervorragen sah. Das Haus wurde 1850 abgebrochen und das Fabrikgebäude Ritterstraße 20 (spätere Likörfabrik Thieme, heute Apotheke) errichtet. Das Wahrzeichen wurde leider nicht wieder eingemauert und ging verloren.
Das Wahrzeichen soll auf folgende Begebenheit zurückgehen:
Zwei Brüder hatten dieses Haus geerbt und waren sich darüber einig geworden, darum zu losen oder zu spielen. Es soll beim Kegelspiel passiert sein, da sich im Hause zwei Kugeln mit Händen befanden und an den Pfeilern Kegel waren. Der Verspielende musste also vollkommen leer ausgegangen sein. Der Gewinner war umso fröhlicher und hatte zum Andenken an diese Begebenheit die beiden Köpfe einmauern lassen. Heute stehen zur Erinnerung an diese Begebenheit am Eingang zur Ritterstraße auf der Höhe des Hauses Nr. 20 zwei sandsteinerne Figuren des Chemnitzer Bildhauers Harald Stephan, aufgestellt im Jahre 1992. Der eine der beiden steinernen Köpfe schaute mit dicken Backen und fröhlichem Gesicht über den Zwinger und die Mulde auf die Oberbrücke. Der andere sah gen Süden mit seitwärts gebogenem betrübtem und niedergedrücktem Gesicht, beide Hände auf dem Kopfe, als wolle er sich die Haare raufen. Ein Gedicht über die am Hamannschen Hause befindlichen Köpfe aus dem Jahre 1854 lautet:
„Das Wahrzeichen“
Stand nicht an jener Brücke Von Stein wohl waren beide, Die beiden waren Brüder, Ein jeder wollte Alles, | Die beiden Brüder traten Und sieben schob der Eine: Da schallt es: Neune! wieder: So sprach er und verzerrte laut Er rauft sein Haar, der andre |