Die Rodung des Miriquidi und die Anlage der Dörfer erfolgte von 1156 bis 1162 durch Markgraf Otto. Pappendorf entstand als Kirchdorf und wurde erst nach 1162 Besitz des späteren Klosters Altzella. Eingepfarrt waren Berbersdorf, Ottendorf, Kaltofen, Mobendorf. 1230 wird der Ort „Poppendorp“ genannt. Ein Siegel von 1707 zeigt einen Mönch (oder einen Pfaffen?), der ausschreitet und ein Buch unter dem linken Arm trägt. Auf dem Siegel von 1763 ist der Mönch stehend abgebildet. Die Umschrift lautet: DER GEMEINE ZV PAPPENDORF.
Mönche waren ins Striegistal gekommen, mit weißer Kutte und Rosenkranz, bauten eine kleine Kirche und nannten den Ort Pfaffendorf. Auch ein Glöcklein hingen sie auf, das mit heller Stimme ihren Einzug verkündete. Der Teufel, der in den Urwald geflohen war, zog ein grauslich Gesicht; er konnte den Klang nicht vertragen. Doch trieb ihn die Neugierde, das Kirchlein zu beschauen, sah den Prediger auf der Kanzel und die herbeiströmenden, andächtigen Zuhörer. Ist ein feines Mittel, Seelen zu fangen, dachte der Höllenfürst. Auch der Teufel lernt nicht aus und fuhr mit Schwefel und Pech in seinen Urwald zurück. Mit seinen höllischen Gesellen baute er im Striegistale eine hohe, feine, glatte Kanzel. Dann stellte er sich oben hin, sein Werk zu besehen. Horch! Klang da nicht das Abendläuten von Pfaffendorf traulich herüber? Mit fürchterlichem Fluche zerschmetterte er seinen Bau und stob von dannen.
Am Felsen ist heute noch der Protest eines jungen Pfarrers aus Langhennersdorf gegen diese Sage eingemeißelt und lesbar: Psalm 90, Vers 2.
Quelle: Dr. W. Lauterbach: Sächsische Volkssagen, Band 3, Druckwerkstätten Stollberg, 1986 in Sagensammlung Band 1