An der Straße von Berthelsdorf nach Müdisdorf, unweit des Röschenhauses, am „Alten Hofe“, steht am Straßenrand ein 80 cm hoher verwitterter, flacher Gneisblock ohne erkennbare Inschrift.

Das 15. Jahrhundert war gekennzeichnet durch die Hussitenkriege. Jan Hus, der nationale Erwecker des tschechischen Volkes, war 1415 nach einem Wortbruch des Kaisers Sigismund in Konstanz auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden, und daraufhin hatten sich seine Anhänger erhoben. Als 1426 die Hussiten unter ihrem tüchtigen Führer Prokop im benachbarten Böhmen die damals wettinischen Städte Brüx und Aussig (heute Most und Usti) belagerten, wurde in der Mark Meißen der Heerbann aufgehoben.

Weil Kurfürst Friedrich der Streibare beim Kaiser in Ungarn weilte, rief die Kurfürstin Katharina bei Bobritzsch das Ritterheer zusammen. Tausend Ritter sollen sich mit ihren Knechten und großem Tross eingefunden haben. Dann soll am Rande des Freiwaldes die Kurfürstin ihre Truppen mit guten Wünschen verabschiedet und die Parade abgenommen haben. Zwei Tage später, am 16. Juni 1426, wurden die meißnischen Ritter vor Aussig vernichtend geschlagen.

Quelle: Dr. W. Lauterbach: Sächsische Volkssagen, Band 3, Druckwerkstätten Stollberg, 1986 in Sagensammlung Band 1

Der Katharinenstein (Quelle: Sagensammlung, Bd. 1; T. Maruschke)
Der Katharinenstein (Quelle: Sagensammlung, Bd. 1; T. Maruschke)